Tigerbabys

                                  Tigerbabys & Kinderstube

Tigerbabys im Filmtierpark Eschede

Neugeborene Tigerbabys sind blind und zahnlos. Sie haben aber schon ihr charakteristisch rotbraunes Fell mit der schwarz gestreiften Zeichnung. Das Geburtsgewicht der kleinen Raubkatzen liegt zwischen 700 g bis 1500 g. Sie sind um die 45 cm lang. Nach 6 bis 10 Tagen öffnen die kleinen Babys ihre Augen, sind jedoch zunächst kurzsichtig. Erst ab der 6. Lebenswoche können die kleinen Tiger scharf sehen. Die Gehörgänge öffnen sich zwischen dem 10. bis 14. Tag. Bis dahin erkennen die Tigerbabys ihre Mutter nur am Geruch.

 

Die ersten beiden Wochen schlafen die Tigerbabys sehr viel. Sind sie wach, trinken sie an den 4 Zitzen der Mutter. 8 bis 12 Wochen lang wird der Nachwuchs ausschließlich gesäugt. Die Tigerin verlässt ihren Nachwuchs in den ersten Wochen immer nur dann, wenn sie sich auf die Jagd begibt. Zu groß ist die Gefahr, dass während ihrer Abwesenheit ein fremdes Männchen in ihr Revier eindringt und den Nachwuchs tötet, um mit ihr eigenen Nachwuchs zu zeugen. Deshalb wird auch das Versteck häufig gewechselt, meist alle drei Tage. Eine erfahrene Mutter hat sich bereits mehrere Höhlenverstecke angelegt. Aber auch andere Feinde lauern. Feinde, die ein Tigerbaby als Mahlzeit nicht verschmähen, wie Greifvögel und Schlangen.

Tigerin mit Nachwuchs im Zoo Leipzig

Mit  2 bis 3 Wochen schießen die Milchzähne ein. Die Tigerbabys wiegen nun zwischen 2100 g bis 4500 g.  In der 7. Lebenswoche wiegen kleine Tiger zwischen 5 bis 8 kg. Um die 8. bis 12. Lebenswoche bekommen die Tigerbabys ihre erste feste Mahlzeit: vorgekauten Fleischbrei. Werden aber bis zum 6. Lebensmonat zusätzlich gesäugt. Selten überlebt ein ganzer Wurf. Schwache Babys sterben innerhalb der ersten Lebensmonate oder werden von Raubtieren getötet. Mit spätestens 4 Wochen beginnt der quirlige Nachwuchs seine nähere Umgebung auf tapsigen Pfoten zu erkunden.

Tigerjungtier im Filmtierpark Eschede

Für die Mutter eine anstrengende Zeit, die viel Geduld erfordert. Die Tigerin hat große Mühe, ihren erkundungsfreudigen Nachwuchs beisammen zu halten, um ihn vor Gefahren zu schützen. Ständig läuft sie ihrem Nachwuchs hinterher, um ihn zurück in die Höhle zu tragen. Die Zähne der Tigerin greifen dabei behutsam in den Nacken des Babys, welches durch den Nackenbiss in eine Art Starre verfällt. Während der nächste Nachwuchs auf die gleiche Art zur Höhle zurück getragen wird, ist der zuvor zurückgebrachte Nachwuchs bereits wieder auf Endeckungstour. Ein Vollzeitjob für die Mutter.

Um den 2. Lebensmonat folgen die kleinen Raubkatzen der Mutter auf ihren Streifzügen durch das Revier. Sie lernen die nächsten Monate sich im Hintergrund zu halten, wenn die Mutter jagt, prägen sich ein, wo die besten Wasserstellen zu finden sind und das Revier der Mutter endet. Ebenso bringt die Tigerin ihrem Nachwuchs bei, welche Tierarten der Tigerfamilie feindlich gesonnen sind und von welchen Tierarten ihnen keine Gefahr droht. Auf ihren Streifzügen begegnen der Tigerfamilie viele andere Tiere und der Nachwuchs prüft neugierig, ob sich diese Tiere als Spielkamerad eignen oder gar fressbar sind.

Tigernachwuchs im Tierpark Eschede 5 Monate jung

Unter den Geschwistern finden nun immer häufiger Raufspiele statt, wobei die weiblichen Jungtiere ihren männlichen Geschwistern keinesfalls unterlegen sind. Das regelmäßige Kräftemessen der kleinen Raubkatzen ist überlebenswichtig, es trainiert ihre Reflexe. Sind die Kämpfe zu hart, wirft sich das schwächere der raufenden Tigerkinder auf den Boden, als Zeichen der Untergebenheit. Ruhe- und Schlafplätze wechseln nun täglich.

Nach 12 Monaten fallen dem Tigernachwuchs die Milchzähne aus. Bis zum fünfzehnten Lebensmonat ist das Tigergebiss voll ausgebildet. Nun lernt der Raubkatzennachwuchs von seiner Mutter intensiv die Technik des Jagens: Beute auswählen, sich gegen den Wind anschleichen und natürlich auch das Töten der Mahlzeit. Hat die Mutter Beute geschlagen, tötet sie diese nicht selbst, sondern überlässt das Töten ihrem Nachwuchs. Die Mutter drückt dem gefangenen Beutetier mit den Fangzähnen so geschickt die Kehle zu, das dieses nur bewusstlos ist. Dann kommt der Nachwuchs zum Einsatz, um den Tötungsbiss an der bewusstlosen Beute zu üben. Gänzlich unerfahrener Nachwuchs beginnt zunächst mit der bewusstlosen Beute zu spielen, springt um diese herum und schnüffelt sie ab. Oft erwacht das Beutetier nach kurzer Besinnungslosigkeit wieder und versucht zu fliehen. Das weiß der Nachwuchs zu verhindern und lernt so, Beute selbst zu ergreifen und zu töten.

Mit zwei Jahren streifen die jungen Tiger immer öfter alleine durch das Revier der Mutter und jagen auch allein. Mit 2,5 bis 3 Jahren sind sie soweit selbstständig, dass sie die Mutter verlassen. Kater suchen sich ein entferntes Revier, die Katzen bleiben meistens in der Nähe des Reviers der Mutter. Ist die Tigermutter bei ihrem letzten Wurf über 13 Jahre alt und nicht mehr so bei Kräften, kommt es vor, dass das stärkste Jungtier ihres letzten Wurfes sie aus dem Revier vertreibt.

Bengaltigerin mit Nachwuchs im Tierpark Eschede

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