Sibirischer Tiger

                                             Sibirischer Tiger

Sibirischer Tiger im Zoo Wuppertal

Der Sibirische Tiger - Panthera tigris altaica - ist die größte und schwerste Raubkatze der Erde. Ein ausgewachsener Kater wiegt bis zu 320 kg, erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 1.10 m und eine Kopf-Rumpf-Länge von 2,00 m bis zu 2.50 m. Der Schwanz ist zwischen 0.80 m bis 1.00 m lang. Die Weibchen sind etwas leichter mit einem Gewicht bis zu 180 kg. Der Herrscher der Taiga hat ein hellorangefarbenes Fell, verziert mit schwarzen oder dunkelbraunen Streifen. Ein Teil des seitlichen Gesichtes sowie der Backenbart sind weiß. Vom Hals bis unter den Bauch zieht sich ein weißer Fellstreifen bis zu den Innenseiten der Beine hinunter.


Sibirischer Tiger Zoo Wuppertal

Keine andere Tiger-Unterart lebt so hoch im Norden, wie der Sibirische Tiger. Im Winter steigen die Temperaturen in einem Teil seines Habitats bis auf unter -45 °C . Deshalb ist das Fell des Herrschers der Taiga im Winter besonders lang, mit einem dichten, wärmenden Unterfell. Auf dem Rücken erreicht das Winterfell des Sibirischen Tigers eine Länge von 4,5 cm. Das Fell im Bauchbereich ist zwischen 5 bis 6,5 cm lang. Die Halskrause hat eine Felllänge von 7 bis 10 cm.  Der Fellwechsel im Frühjahr beschert dem Tiger für den Sommer ein etwas leichteres Fell.

 

Sibirischer Tiger im Allwetterzoo Münster

Der Sibirische Tiger wird auch Amur-Tiger oder Ussuri-Tiger genannt. Sein ehemaliges Verbreitungsgebiet umfasste den Baikalsee bis in die endlos scheinende russische Taiga, und reichte von Nordostchina bis hinunter nach Nordkorea. Heute lebt die gestreifte Raubkatze nur noch in einem kleinen Gebiet in Ostrussland zwischen dem Amur-Fluss und dem Japanischen Meer, sowie in Nordostchina an der russischen Grenze. Die Vegetation im Lebensraum der Raubkatze ist sehr vielseitig. Der Sibirische Tiger durchstreift Laub-, Nadel- und Bergwälder, aber auch Ebenen mit dichtem Buschwerk, welches ihm bei der Jagd genügend Deckung bietet.

 

Sibirischer Tiger im Zoo Aschersleben

Sibirischen Tiger sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Sie durchstreifen ein sehr großes Revier von um die 1000 km²,  je nach Beutedichte. An manchen Tagen, so haben Wissenschaftler beobachtet, wandert ein Sibirische Tiger fast 100 km durch sein Revier. Zum Beutespektrum des Sibirischen Tigers zählen Sika-Hirsche, Wildschweine, Rehe und Elche. Kranke oder in Not geratene Tiger vergreifen sich auch gerne am Nutzvieh der Bauern. Der Sibirische Tiger verbringt viel Zeit mit der Jagd. Nur jeder achte bis zehnte Jagdversuch ist erfolgreich. Ein großes Beutetier reicht dem Tiger mehrere Tage.

Sibirisches Tigerpärchen im Tierpark Berlin

Um die Haltbarkeit seiner gerissenen Beute muss sich der Sibirische Tiger, im Gefrierschrank Taiga, keine Sorgen machen. Der Sibirische Tiger schleicht sich gegen den Wind, von hinten, an sein Opfer heran und sprintet dann im Galopp hinter dem Beutetier her. Ein Tigersprung ist um die 6 m lang. Im Magen des Sibirischen Tigers ist Platz für circa 30 kg Fleisch. Doch der Sibirische Tiger überfrisst sich nur selten. 8 bis 10 kg Fleisch decken seinen Tagsbedarf. Hat er ein großes Beutetier erlegt, so versteckt er den Riss bis zum nächsten Tag unter Büschen. Sibirische Tiger sind somit Aasfresser. Als exzellente Schwimmer fangen sie auch Lachse.

Sibirische Tigerin mit Nachwuchs, Zoo leipzig

Das Revier eines Katers überschneidet sich mit dem Revier mehrerer Weibchen. Sibirische Tiger sind Einzelgänger und treffen nur während der  drei- bis siebentägigen Paarungszeit zusammen, die meistens ins Frühjahr fällt. Die Paarungen vollziehen sich sehr lautstark, bis zu viermal in der Stunde. Nach 100 bis 110 Tagen bringt die Tigerin 2 bis 5 Jungtiere zur Welt, mit einem Geburtsgewicht um die 1400 g. Der Nachwuchs wird von der Mutter allein groß gezogen und verlässt die Mutter zu Beginn des dritten Lebensjahr.

 

Sibirisches Tigerpaar im Allwetterzoo Münster

Viele Jahrtausende lang teilten Menschen und Tiger ihren Lebensraum, bis der Mensch der schönen Raubkatze nachstellte und mit ihrer Vernichtung begann. Um 1930, so der WWF, soll es nur noch 30 bis 40 Sibirische Tiger in Russland gegeben haben. Von diesen erschreckenden Zahlen alarmiert, stellte der damalige russische Diktator Stalin, den Tiger unter Schutz. 1994 ergab eine Zählung unter Beteiligung des WWF, das die Population wieder auf um die 450 Tiere angewachsen ist. Auch Präsident Putin ist sehr auf den Schutz der Tiger bedacht. Die Bewohner der Taiga nennen den Sibirischen Tiger liebevoll "Amba", Geist der Taiga, weil er so selten geworden ist.


Sibirischer Tiger im Zoo Aschersleben

China verzeichnete um 1970 noch circa 150 Sibirische Tiger. Im Jahr 2000 waren es nur noch wenige Exemplare. Der Tiger wird in China sehr verehrt. Die Schönheit, der Mut, die Kraft und Eleganz eines Tigers faszinieren die Chinesen so weit, dass sie davon überzeugt sind, wenn sie einen Teil des Tigers essen, oder als Pulver verarbeitet zu sich nehmen, die Eigenheiten des Tiger auf den Mensch übergehen.  Offiziell steht der Tiger in China unter Schutz.


 

Sibirischer Tiger im Zoo Aschersleben

Circa 450 Sibirische Tiger leben in der Wildnis. Um die 600 Sibirische Tiger in Zoos und Tierparks. Der Pfotenabdruck eines männlichen Sibirischen Tigers misst breiter als 10,5 cm, gemessen von Juri Darman, Mitarbeiter des WWF. In Russland finden regelmäßig, alle zehn Jahre, Tigerzählungen statt. Doch das Schmuggeln von Tigerteilen sowie die Wilderei werden kaum bestraft. Moskau ist weit entfernt. 

Steckbrief Sibirischer Tiger

     Art:                                                Tiger

     Überordnung:                                Säugetiere                           Laurasiatheria

     Ordnung:                                       Raubtiere                            Carnivora

     Überfamilie:                                   Katzenartige                        Feloidea

     Unterfamilie:                                  Großkatzen                         Pantherinae

     Familie:                                          Katzen                                Felidae

     Gattung:                                         Panthera

     Wissenschaftlicher Name              Panthera tigris altaica

     Heimat:                                          Ostrussland, Nordostchina

     Schulterhöhe:                                Weibchen: ca. 0.80 m - 0.90 m,Männchen: ca. 0.95 m - 1.10 m

     Kopf-Rumpf-Länge:                       2.00 m - 2.50 m, Schwanzlänge ca. 0.80 m  - 1.00m

     Gewicht:                                        Weibchen: 100 - 180 kg, Männchen:180 - 320 kg

     Alter:                                              circa 15 Jahre in der Wildnis

     Geburtsgewicht:                            1200 - 1500 g

     Fortpflanzungszeit:                        Im Frühjahr

     Geschlechtsreife:                          Weibchen mit ca. 3,5 Jahren,Männchen mit ca. 4 Jahren

     Wurfgröße:                                    2 - 5 Jungtiere

     Tragzeit:                                        100  - 112 Tage

                                                                                                                     Südchinesischer Tiger >>


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