Südchinesischer Tiger
Der Südchinesische Tiger -Panthera tigris amoyensis-ist nach dem Sumatratiger die zweitkleinste Tiger-Unterart, mit einem Gewicht von 130 bis 175 kg. Weibchen sind etwas leichter und wiegen um die 110 kg. Die Kopf-Rumpf-Länge eines Sumatratigers beträgt 1.30 m bis 1.80 m. Der Südchinesische Tiger hat eine kräftig orangebraune Farbe mit schwarzen Streifen, die weiter auseinander stehen als bei anderen Tiger-Unterarten. Sein Körperbau ist schlank mit einem schmalen länglichen Gesicht und einer großen Nase.
Der Südchinesische Tiger, auch Amoy oder Xiamen Tiger genannt, durchstreifte einst sehr zahlreich die subtropischen Berg- und Feuchtwälder in Zentral- und Südostchina. Sein Habitat grenzte einst im Norden an den Lebensraum des Sibirischen Tigers und im Süden an das Habitat des Bengaltigers. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Südchinesische Tiger-Population auf nur noch circa 4000 Tiere geschätzt. Die chinesische Bevölkerung breitete sich immer weiter aus, rodete Waldflächen und nutzte den einstigen Tigerlebensraum mitsamt den Beutetieren für sich selbst. Die Tiger rissen im Gegenzug das Nutzvieh der Bauern und wurden gnadenlos gejagt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es für Tiger eine Abschussprämie.
In den folgenden zwanzig Jahren, bis 1970, nahm die Tiger Population noch drastischer ab, sodass der Südchinesiche Tiger Mitte der 1970er Jahre unter Schutz gestellt wurde. Doch die Schutzbemühungen nutzten nichts. Ein Tigerzählungsprojekt im Jahr 2000 ergab keine einzige Sichtung eines Südchinesischen Tigers in Südostchina, noch fanden sich Kotspuren oder frische Kratzspuren an Bäumen. Ernüchternd waren auch die Ergebnisse der Fotofallen. Sie zeigten alles andere, nur keinen Tiger.
10 bis 30 wildlebende Südchinesiche Tiger werden in der Wildnis vermutet. Doch vermutlich ist der Südchinesische Tiger in der Wildnis ausgestorben. In menschlicher Obhut befinden sich circa 100 Südchinesische Tiger, verteilt in chinesischen Zoos, sowie in einem Schutzreservat in Südafrika, in welchen die Südchinesischen Tiger gezüchtet werden, um sie wieder auszuwildern. All diese Tiger stammen von 6 Stammtigern ab, die Mitte der 1950er Jahre der Wildnis, zwecks Zoohaltung, entnommen wurden.
Das Laohu Tal Reservat in Südafrika wurde auf Initiative der Gründerin von Save China Tiger, Li Quan, ins Leben gerufen, mit dem Ziel: Südchinesische Tiger an die Wildnis und an das Jagen zu gewöhnen. Ein sehr erfolgreiches Projekt. Die Tiger fühlen sich in der südafrikanischen Wildnis sehr wohl, vermehren sich und jagen auch eigenständig Kudus, Springböcke und Warzenschweine.
Art: Tiger
Überordnung: Säugetiere Laurasiatheria
Ordnung: Raubtiere Carnivora
Überfamilie: Katzenartige Feloidea
Unterfamilie: Großkatzen Pantherinae
Familie: Katzen Felidae
Gattung: Panthera
Wissenschaftlicher Name: Panthera tigris amoyensis
Heimat: Zentral- und Südchina
Schulterhöhe: Weibchen 0.60 m - 0.70 m, Männchen 0.65 m - 0.80 m
Kopf-Rumpf-Länge: 1.30 m - 1.80 m , Schwanzlänge ca. 0.75 m - 0.85 m
Gewicht: Weibchen: 100 - 120 kg, Männchen: 130 - 150 kg
Alter: circa 15 Jahre in der Wildnis
Geburtsgewicht: 750 - 1100 g
Fortpflanzungszeit: vermutlich ganzjährig
Geschlechtsreife: Weibchen mit ca. 3,5 Jahren, Männchen mit ca. 4 Jahren
Wurfgröße: 2 - 5 Jungtiere
Tragzeit: 100 - 110 Tage