Unterarten des Löwen
Löwen leben in Afrika - südlich der Sahara - sowie in einem kleinen Nationalpark, dem Gir-Forest, im indischen Bundesstaat Gujarat gelegenen. Die IUCN geht auf ihrer Roten Liste auch tatsächlich nur von zwei Unterarten aus: Afrikanische Löwen-Population und Asiatische Löwen-Population. Wissenschaftler sind sich darüber einig, dass sich die Afrikanischen Löwen von den Asiatischen Löwen genetisch deutlich unterscheiden. Doch auch die Afrikanischen Löwen weisen wohl Unterschiede in der Genetik auf und wurden somit in Unterarten gefasst. Da die genetischen Unterschiede der Afrikanischen Löwen-Population jedoch noch nicht eindeutig geklärt sind, sprechen die Wissenschaftler vorerst nur von einer West-Zentralafrikanische Löwen-Population und einer Süd-Ostafrikanische Löwen-Population.
Zeitweise ging die Wissenschaft von wesentlich mehr Unterarten aus, von welchen der Berberlöwe in seinem natürlichen Lebensraum bereits ausgerottet ist. Einige Berberlöwen haben jedoch in Zoos überlebt. Die südafrikanischen Kap-Löwen sind gänzlich von unserem Planeten verschwunden. Circa 25.00 bis 30.000 Löwen leben heute noch in Afrika. Die Zahlen schwanken je nach Schutzorganisation und Forschungsstudien.
Viele Populationen leben isoliert in kleinen Rudeln, besonders in Westafrika. Inzucht wird wohl zur völligen Ausrottung der dort noch lebenden Löwen-Population führen. Es gibt in Afrika 5 Gebiete in denen viele gesunde Löwenrudel leben und der Genaustausch somit gesichert ist. Ostafrika und Südwestafrika sind die Hochburgen großer Löwen-Populationen.
Unterart Verbreitung Populationsgröße
Panthera leo persica Indien circa 300
Panthera leo leo In der Wildnis ausgestorben circa 50 in Zoos
Panthera leo krugeri Südostafrika circa 12.000
Panthera leo massaicus Ostafrika circa 13.000
Panthera leo senegalensis Westafrika circa 500
Panthera leo bleyenberghi Südwestafrika circa 3000
Asiatischer Löwe: Der einstige Lebensraum des Asiatischen Löwen umfasste das südöstliche Europa, große Gebiete in Vorderasien bis hinunter nach Indien. Diese Löwenart verschwand systematisch von Ost nach West. Die Ausrottung begann zuerst in den Gebieten Südosteuropas, dann im vorderen Orient und Zentralasien, bis nur noch eine kleine Population in Indien übrig blieb. Diese Löwen-Population, die letzten ihrer Art in Freiheit, überlebten dank eines Maharadschas, der sein Jagdgebiet zum Schutzgebiet deklarierte. Heute ist die asiatische Löwen-Population zwar wieder auf über 300 Tiere angewachsen. Doch mangels Genaustausch ist ein dauerhaftes Überleben fraglich.
Berberlöwe: Der Berberlöwe ist die schwerste und mächtigste aller Löwen-Unterarten. Diese majestätische Unterart durchstreifte einst die Berge und Ebenen des nordafrikanischen Kontinents, zwischen dem Mittelmeer und der Sahara. Seine Ausrottung erfolgte systematisch von Ost nach West. Schließlich wurdne zu Beginn des 20. Jahrhunderts die letzten ihrer Art in Freiheit, in Algerien und im marokkanischen Atlasgebirge erschossen.
Ostafrikanischer Löwe: Der Ostafrikanische Löwe wird auch als Massai-Löwe bezeichnet. Er lebt in Kenia, Tansania, Äthiopien, Sudan, Mosambik, Uganda, Simbabwe, Malawi, Ruanda und Botswana, wo er in den Nationalparks weitestgehend geschützt ist. Die im ostkenianischen Tsavo-Nationalpark lebenden Löwen - Tsavo-Löwen - gelten als besonders furchtlos und greifen gelegentlich Menschen und Nutzvieh an.
West-Zentralafrikanischer Löwe: Der West-Zentralafrikanische Löwe wird auch als Senegal-Löwe bezeichnet. Beheimatet ist diese Unterart im Sengal, Nigeria, Niger, Tschad, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Mali, Burkina Faso, Benin, Somalia und in der Zentralafrikanischen Republik.
Süd-Westafrikanischer Löwe: Der Süd-Westafrikanische Löwe, der auch gerne als Angola-Löwe betitelt wird, lebt im Gebiet des südwestlichen Afrika, in Angola, Nordnamibia, Sambia, Südafrika, sowie im Süden der Demokratischen Republik Kongo.
Süd-Ostafrikanischer Löwe: Der Süd-Ostafrikanische Löwe, auch als Transvaal-Löwe bezeichnet, lebt im nordöstlichen Gebiet des Staates Südafrika, im Krüger-Nationalpark. Man trifft ihn teils auch in Swasiland an, sowie im Nachbarstaat Mosambik, das an den Krüger Nationalpark grenzt. Der Krüger Nationalpark war einst Bestandteil der ehemaligen Provinz Transvaal.
Kap-Löwe: Der Kap-Löwe lebte bis Mitte des 19. Jahrhundert in Südafrika. Diese Löwenart gilt gesichert als ausgestorben. Siedler und Großwildjäger rafften die gesamte Population dahin. Der Kap-Löwe soll noch imposanter gewesen sein, als der Berberlöwe. Weltweit existieren nur noch 7 präparierte Exemplare in den Museen. Das Naturhistorische Museum in Stuttgart besitzt ein ausgestopftes Kap-Löwen Pärchen, gestiftet von Dr. Christian von Barth (1799 - 1862). Das Naturhistorische Museum in Wiesbaden stellt ein Exemplar aus. Kap-Löwen sind seit circa 1860 ausgerottet.