Revier des Tigers

                                     Revier des Tigers

Schwimmender Tiger im Zoo Aschersleben

Die Reviergröße eines Tigers richtet sich nach der Anzahl der Beutetiere und der auf dem Territorium zur Verfügung stehenden Wasserstellen. In Gebieten mit einer hohen Beutetierdichte sind die Reviere kleiner, als in Gebieten mit geringer Beutetierdichte. Im Alter von 3 Jahren verlässt der Tigernachwuchs die Mutter endgültig und beginnt nach einem eigenen Revier zu suchen. Tigerinnen wählen meist ein Revier, welches sich in der Nähe des Lebensraumes der Mutter befindet. Männchen hingegen wandern in entfernter gelegene Gebiete.  

Sibirische Tiger im Zoo Landau

Der in der russischen Taiga ansässige Sibirische Tiger, lebt in einem Gebiet mit geringer Beutetierdichte. Dementsprechend groß ist sein Revier. Nicht selten umfasst das Revier eines Sibirischen Tigers bis zu 1000 km². Bengaltiger hingegen begnügen sich mit Revieren von 40 km² bis zu 150 km², da in ihrem Habitat genügend Beutetiere vorhanden sind. Sumatratiger halten Reviere von  30 km² bis 100 km².  Die Reviere der Weibchen sind um die Hälfte kleiner.

Tiger leben als Einzelgänger. Der Tiger durchstreift täglich sein Revier, um es vor Eindringlingen zu schützen. Durch Urin- und Kotmarkierungen an markanten Sträuchern und Bäumen der Reviergrenze, erklärt der Tiger seinen Besitzanspruch auf jenes Gebiet. Jeder Tiger hat seinen eigenen individuellen Geruch. Auch Kratzspuren an Bäumen hinterlassen die Duftmarken der Revierbesitzer. Zwischen den Zehen des Tigers sitzen nämlich Drüsen, die beim Kratzen an den Baumstämmen ebenfalls Duftstoffe absondern. Des Weiteren befinden sich Duftdrüsen am Kopf und am Kinn des Tigers. Streift der Kopf der Raubkatze Sträucher und Büsche, werden auch diese mit seiner Duftnote markiert.

Das Revier eines Männchens überschneidet sich mit den Revieren mehrer Weibchen. Während der Paarungszeit besucht der Kater die Weibchen, paart sich mit ihnen und ist somit der Vater von mehreren, teilweise auf seinem Territorium lebenden, Würfen. Auf seinen Revierstreifzügen besucht der Tiger seine Familien immer wieder und beschützt sie vor fremden Männchen. Ein Tiger hält sein Revier ungefähr 4 bis 8 Jahre, bevor er von einem stärkeren Konkurrenten vertrieben oder getötet wird.

Tiger sind sehr territoriale Raubkatzen und verteidigen ihr Revier gegen jegliche Eindringlinge. Dringt ein junger Tiger in ein bereits besetztes Revier ein und versucht das dort herrschende Männchen zu vertreiben, um das Revier zu übernehmen, kommt es zu erbitterten Kämpfen zwischen dem Revierherrscher und dem Eindringling. Tigerkämpfe sind sehr brutal. Handelt es sich um ebenbürtige Gegner, wird der Revierkampf bis zum bitteren Ende ausgefochten, solange bis eines der Männchen tödlich verwundet wird. Ist eines der Männchen unterlegen, flüchtet dieses entweder oder wirft sich auf den Erdboden und rollt sich herum, als Zeichen der Unterlegenheit. Meist lässt das stärkere Männchen den unterlegenen Rivalen dann am Leben.

Bei einer Revierübernahme beginnt der neue Herrscher sogleich das eroberte Revier mit seiner eigenen Duftmarke zu markieren. Anschließend besucht der die Weibchen um sich mit ihnen zu paaren. Haben die Weibchen noch den Nachwuchs des Vorgängers zu versorgen, trachtet der neue Revierbesitzer danach, diesen zu töten, damit die Weibchen schnell wieder paarungsbereit werden und eigener Nachwuchs gezeugt werden kann. Doch die Weibchen verteidigen ihren Nachwuchs vehement. Nicht selten erleiden die Weibchen tödliche Verletzungen beim Kampf um die Verteidigung ihres Nachwuchses. Ist die Mutter tot, hat auch der Nachwuchs kaum eine Überlebenschance. Es sei denn, der Nachwuchs hat bereits von der Mutter die Jagdtechniken erlernt und kann somit auf eigenen Pfoten stehen.


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