Nebelparder
Der Nebelparder gilt als die geheimnisvollste aller großen Katzenarten und sein Verhalten ist bislang wenig erforscht. Als Lebensraum hat sich der Nebelparder die Wipfel hoher Urwaldriesen in den tropischen Regenwäldern Südostasiens auserkoren. Somit ist der Nebelparder ein exzellenter Kletterer und legt sogar große Distanzen kletternd von Baum zu Baum zurück. Doch auch in dicht bewaldeten Laubwäldern fühlt sich die große Katze heimisch und wurde im Himalaya auf Höhen um die 2500 m gesichtet. Tagsüber schlummert die Raubkatze meist in den Wipfeln der Bäume. Bei Anbruch der Dämmerung erwacht der Nebelparder und begibt sich auf die Jagd. Auf dem Erdboden hält sich die exotische Raubkatze nur selten auf.
Der Nebelparder hat einen stämmigen Körperbau mit relativ kurzen Beinen, weshalb er sich auf dem Erdboden nicht so schnell fortbewegen kann. Er hat für eine Raubkatze eine sehr außergewöhnliche Fellzeichnung. Die Grundfarbe seines Fells ist hell – bis mittelbraun, verziert mit schwarzen Flecken, Streifen und verschwommenen Rhomben, welche an Wolken erinnern und denen der Nebelparder seinen Namen verdankt. In seinem Lebensterritorium, den Wipfeln der Bäume, aber auch am Erdboden, ist der Nebelparder optimal getarnt. Seine Fellzeichnung erinnert sehr an die Zeichnung eines Phyton.
Nebelparder sind Einzelgänger und treffen in der Natur nur während der Paarungszeit aufeinander. Das Revier männlicher Nebelparder überschneidet sich häufig mit dem Revier mehrerer Weibchen. Die Fortpflanzung des Nebelparders in Zoos gestaltete sich weltweit bis vor wenigen Jahren noch als äußerst schwierig. Man ließ Kater und Katze zum Zeitpunkt der Rolligkeit zusammen, mit katastrophalen Folgen: der Kater tötete das Weibchen bereits vor dem Geschlechtsakt. Als man Kater und Katze jedoch schon als noch nicht geschlechtsreife Jungtiere zusammenleben ließ, stellten sich nach der Geschlechtsreife die Zuchterfolge ein. Die Zoos in Dortmund und Wuppertal können bereits beachtliche Zuchterfolge vorweisen.
Die extrem scheue Katze ist - wie alle Raubkatzen – ebenfalls stark vom Aussterben bedroht. Circa 8000 bis 18.000 Nebelparder bevölkern nur noch die Wälder unseres Planeten. Der Nebelparder ist auf einen intakten Lebensraum angewiesen, doch die Abholzung der Südasiatischen Wälder schränkt seinen Lebensraum immer weiter ein. Hinzu kommt die starke Bejagung durch den Mensch. Nebelparderfleisch gilt in einigen Ländern Südostasiens als besondere Delikatesse und wird gerne geschätzten Geschäftspartnern als Zeichen der Hochachtung serviert. Nebelparderknochen werden zu Pulver zermahlt und in der südostasiatischen Naturmedizin eingesetzt, unter anderem als Potenzsteigerndes Mittel. Das wunderschöne, ausgefallene Fell des Nebelparders wird auf Schwarzmärkten hoch gehandelt.