Revier des Leoparden
Der Leopard durchstreift ein Revier zwischen 10 bis 60 km². Befinden sich genügend Beutetiere am Ort, ist das Revier des Leoparden eher klein. Eine geringe Beutedichte bedeutet zwangsläufig auch ein größeres Revier. Der Leopard ist ständig auf der Wanderschaft um sein Revier zu kontrollieren und zu verteidigen. Tagsüber ruht er im Geäst großer Bäume. Nachts streift er umher und legt dabei bis zu 30 km zurück. Bei seinen Streifzügen wird das Revier immer wieder neu markiert. Das Revier der Männchen überschneidet sich häufig mit den Territorien verschiedener Weibchen. Wobei die Reviere der Leopardenweibchen um etliches kleiner sind, als die der Leopardenmännchen.
Um seinen Besitzanspruch zu demonstrieren, markiert der Leopard sein Revier auf verschiedene Art und Weise. Bestimmte Bäume an seiner Reviergrenze werden mit Urin besprüht, dessen Duftstoffe Reviersuchenden Jungleoparden kund tun, das jenes Territorium bereits besetzt ist. Jede Großkatze hat ihren eigenen individuellen Geruch. Auch Kratzspuren an Bäumen hinterlassen die Duftmarke des Revierbesitzers. Zwischen den Zehen der Raubkatzen sitzen nämlich Drüsen, die beim Kratzen an den Stämmen ebenfalls Duftstoffe absondern. Des Weiteren befinden sich noch Duftdrüsen am Kopf und am Kinn des Leoparden. Streift der Kopf der Raubkatze Sträucher und Büsche, werden diese automatisch mit den Duftstoffen markiert. Auch abgesetzter Kot dient der Markierung der Reviergrenze.
Der Leopard gilt als aggressiv, furchtlos und angriffslustig. Und zwar nicht nur wenn es darum geht sein Revier zu verteidigen. Dringt ein Rivale in sein Territorium ein, beginnt der Leopard sofort mit der Verteidigung. Bemerkt der Revierbesitzer seinen Rivalen bevor dieser ihn entdeckt, schleicht er hinter dem Eindringling her und stellt ihn schließlich zum Kampf. Die Furcht vor dem Verlust von Nahrung, Wasser und Ruheplatz lassen den Leopard zu einem erbitterten Kämpfer werden. Fauchend, mit nach hinten gelegten Ohren wird der Eindringling angegriffen. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt. Meist ist der Eindringling dem Revierbesitzer unterlegen und verlässt nach massiven Verletzungen das bereits besetzte Revier. Handelt es sich bei dem Revierbesitzer jedoch um ein altes oder krankes Tier, endet der Kampf oft tödlich und der Eindringling übernimmt das Revier.