Unterarten des Geparden
Zoologisch-taxonomisch gesehen unterscheidet die Wissenschaft zwischen fünf noch lebenden Unterarten des Acinonyx jubatus, obwohl man heute eigentlich nur noch von zwei Populationen spricht, dem Asiatischen Gepard und dem Afrikanischen Gepard. Gepard ist also nicht gleich Gepard. Vier Unterarten sind in Afrika ansässig, eine in Asien. Diese Unterarten sind genetisch voneinander stark getrennt, sodass eine Verpaarung der Arten untereinander fatale Folgen hätte. Einige der Unterarten sind zierlicher als die anderen oder weisen eine besonders große, intensive Farbfleckung auf, wie der Sudangepard.
Der gestreifte Königsgepard ist keine Unterart, auch kein Hybrid, sondern wird als eigene Art eingestuft.
Unterart Verbreitung Populationsgröße
Der Asiatische Gepard - Acinonyx jubatus venaticus - war einst im gesamten zentralasiatischen Raum, vom Kaspischen Meer bis hinunter nach Indien, weit verbreitet. Heute leben nur noch wenige Geparde dieser Gattung in Schutzgebieten im nördlichen Iran am Rand der Kavir Wüste. Die iranische Umweltbehörde schätzt die Zahl der im Iran lebenden Geparde auf höchstens 100 Tiere und hat drastische Schutzmaßnahmen zur Erhaltung dieser Gepardenart ergriffen. Sie leben in eigens für sie geschaffenen Reservaten. Der Asiatische Gepard ist eine der am stärksten bedrohten Katzenarten.
Der Acinonyx jubatus jubatus bildet die größte Gepardenpopulation von circa 6.000 Exemplaren. Er lebt auf dem gesamten südafrikanischen Kontinent vom westlichen Namibia, über Südafrika, Simbabwe, Botswana bis hin zum östlichen Mosambik.
Der Acinonys jubatus soemmeringii wird auch "Sudangepard" genannt und zeichnet sich durch eine besonders intensive Fleckung aus. Er lebt im Süden des Sudan, im nördlichen Somalia, vereinzelt im südlichen Tschad, im süd-westlichen Äthiopien, in Eritrea und Djibouti, im nördlichen Nigeria sowie im nördlichen Kamerun.
Der Acinonyx jubatus raineyi dürfte wohl die zweitgrößte Gepardenpopulation ausmachen. Er lebt in der gesamten Serengeti, Kenia, Tansania, in Südsomalia und im nördlichen Uganda.
Der Acinonyx jubatus hecki wird auch als Sahara-Gepard bezeichnet. Sein Lebensraum erstreckt sich über Nord-West-Afrika, teilweise bis in die Sahara. Der Saharagepard gilt als fast ausgestorben. Es gibt nur noch wenige Exemplare in Niger, Libyen, Mali und Algerien. Die Geparde nordwestlich der Sahara sind mit 65 cm etwas kleiner als ihre Artgenossen im übrigen afrikanischen Raum. Die noch lebende Population des Acinonyx jubatus hecki wird auf circa 200 Tiere geschätzt und ist sehr stark vom Aussterben bedroht. Temperaturen von bis zu 50 Grad C im Schatten machen den Geparden ebenso zu schaffen, wie die Beuteknappheit und der akute Wassermangel. Sahara-Geparden sind eher nachtaktiv und haben eine Vorliebe für Höhlen.
Diese Gepardenart streifte einst durch Zentralasien, Turkmenistan, Usbekistan und Kasachstan. Gilt heute als ausgestorben.