Steckbrief Gepard
Art: Gepard
Überordnung: Säugetiere Laurasiatheria
Ordnung: Raubtier Carnivora
Überfamilie: Katzenartige Feloidea
Familie: Katzen Felidae
Gattung: Acinonyx
Wissenschaftlicher Name: Acinonyx jubatus
Heimat: Afrika und Asien
Größe: Weibchen ca. 0.60 m, Männchen ca. 0.80 m bis zur Schulter
Kopf-Rumpf-Länge: 0.90 m - 1,50 m - Schwanzlänge ca. 0.80 m
Gewicht: Männchen: 50 - 60 kg Weibchen: 35 - 40 kg
Alter: 10 - 15 Jahre, im Zoo durchaus auch 20 Jahre
Geburtsgewicht: 200 - 300 g
Fortpflanzungszeit: Ganzjährig
Geschlechtsreife: Weibchen mit ca 2,5 Jahren, Männchen mit ca. 3 Jahren
Wurfgroße: 2 - 6 Jungtiere
Tragzeit: 90 - 95 Tage
Die ältesten erkennbaren Überreste von Großkatzen sind über 55 Millionen Jahre alt. In dieser Zeit fällt die Zweiteilung der Raubtiere, den sogenannten Carnivora, in die Hundeartigen und die Katzenartigen, aus denen sich später sämtliche Arten von Hunden, Bären, Robben und Katzen bildeten. Vor circa 30 Millionen Jahren entwickelten sich langsam unsere heutigen Großkatzen. Eine frappierende Ähnlichkeit mit dem heutigen Gepard und dem Puma weist der vor etwa 3,5 Millionen Jahren in Nordamerika lebende Miracinonyx auf. Vermutlich ist diese Gattung der direkte Vorfahre der asiatisch-afrikanischen Geparde und des Puma. Die Abspaltung von einem gemeinsamen Vorfahren könnte etwa zu dieser Zeit stattgefunden haben. Alle heutigen Geparde sind sowohl mit dem Puma als auch mit dem Jaguarundi verwandt.
Die ältesten Fossilfunde des Acinonyx stammen aus Afrika und sind um die 3 Millionen Jahre alt. In China, in der Provinz Ganshu, wurden 2,5 Millionen Jahre alte Fossilien eines früheren Verwandten der heutigen Geparde gefunden, des Acinonyx kurteni. Das Tier war schlank gebaut und etwa so groß wie die heutigen Geparde. Daraus ist zu schließen, dass auch die Vorfahren unserer heutigen Geparde auf dem asiatischen Kontinent lebten.
In Europa lebte der Acinonyx pardensis, der etwas größer war als die heutigen Geparde. Der jüngste Fossilfund ist ungefähr 500.000 Jahre alt und stammt aus der Nähe von Wiesbaden.
Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass die Gepardenpopulation vor circa 10.000 Jahren durch einen genetischen Engpass ging und dass die heutigen Bestände sich aus der damals überlebenden kleinen restlichen Population entwickelten. Bei dieser Studie wurden Ende der 1990er Jahre zwei Gepardenarten, der Acinonyx jubatus jubatus und der Acinonyx jubatus raineyi, miteinander verglichen. Das Institut für Populationsgenetik der Vetmeduni in Wien hat nun auch die anderen noch lebenden Gepardenarten in eine neue Forschungsstudie aus dem Jahr 2011 von Frau Dr. Pamela Burger mit einbezogen und die Tendenz geht eher dahin, dass sich die Population bereits vor circa 30.000 bis 70.000 Jahren voneinander trennte, damit die heutige Diversität zustande kommen konnte. Analysiert wurden die mitochondriale DNA und Mikrosatelliten-DNA von lebenden Tieren und Gepardenknochen aus dem Mittelalter, welche das Münchner Institut für Paläoanatomie und Geschichte der Tiermedizin der LMU zur Verfügung stellt.
In Amerika und Europa verschwand der Gepard damals gänzlich von Bildfläche, er starb aus. Als Ursache käme ein drastischer Klimawandel infrage, doch wird auch eine Seuche in Betracht gezogen sowie ein Rückgang der Beutetiere. Die in Asien und Afrika überlebende Gepardenpopulation teilte sich in mehrere Unterarten, die sich alle in ihrer genetischen Ausstattung stark voneinander unterscheiden, sodass eine Kreuzung der Unterarten negative Folgen haben würde.